Dojokun - Regeln für den Trainingsbetrieb

Hygiene, Erscheinung

Um gegen Fusspilz im Dojo vorzubeugen, sind alle Karateka angehalten, die Füsse vor dem Training zu waschen.Die Finger- und Zehennägel sind so zu kürzen, dass bei Partnerübungen keine Verletzungen möglich sind. Von den Garderoben zum eigentlichen Dojo sind sogenannte 'Badeschlappen' zu tragen, damit kein Dreck ins Dojo getragen wird.

Der Karate Gi soll sauber und regelmässig gewaschen werden. Der Karate Gi ist genug gross, damit er die Ellbogen bzw. die Knie vollständig abdeckt.

Lange Haare sind mit einem Gummiband oder ähnlichem zusammen zu halten (z. B. Dutt, geflochteter Rossschwanz, etc.).

Fingerringe, Halsketten, lange/grosse Ohrringe oder anderer Schmuck, der dem Karateka beim Training gefährlich werden könnte, sind vor dem Training abzuziehen.
 

Konzentrationsphase zu Beginn des Trainings

Entsprechend der japanischen Sitten und Gebräuche stellen sich die Karatekas auf einer Linie zum Mokusu und Gruss auf. Der oder die höchst Graduierte steht rechts und erteilt die entsprechenden Kommandi.

Zu spät eintreffende Karatekas warten am Rand der Kampffläche, bis das Aufwärmen beginnt.

 

Kumite

Freies Kumite (Freikampf) ist aufgrund der Verletzungsgefahren erst zulässig für Karatekas ab Stufe 3. Kyu. Ausnahmen können vom Trainer situativ bewilligt werden. Der Trainer soll vor dem Training informieren, ob Kumite Trainingsinhalt ist, damit die entsprechenden Schutzkleidungen (Tiefschutz, Brustschutz, etc.) vor dem Training angelegt werden können.

Paragrafen des Karate Dô

  1. Vergiss nie: Karate beginnt mit rei und endet mit rei. (rei bedeutet hier Respekt, Höflichkeit)
  2. Im Karate gibt es kein Zuvorkommen. (Im Karate gibt es keinen ersten Angriff.)
  3. Karate ist ein Helfer der Gerechtigkeit.
  4. Erkenne dich selbst zuerst, dann den anderen.
  5. Die Kunst des Geistes kommt vor der Kunst der Technik.
  6. Lerne, deinen Geist zu kontrollieren, und befreie ihn dann.
  7. Unheil entsteht durch Nachlässigkeit.
  8. Karate ist nicht nur im dôjô.
  9. Die Ausbildung im Karate geht ein Leben lang.
  10. Verbinde dein alltägliches Leben mit Karate, das ist der Zauber der Kunst.
  11. Wahres Karate ist wie heisses Wasser, das abkühlt, wenn du nicht ständig wärmst.
  12. Denke nicht ans Gewinnen, doch denke darüber nach, wie du nicht verlierst.
  13. Wandle dich abhängig vom Gegner.
  14. Der Kampf hängt von der Handhabung des Treffens und des Nicht-Treffens ab.
  15. Stelle dir deine Hand und deinen Fuss als Schwert vor.
  16. Wenn man das Tor der Jugend verlässt, hat man viele Gegner.
  17. Das Einnehmen einer Haltung gibt es beim Anfänger, später gibt es den natürlichen Zustand.
  18. Übe die kata korrekt, im echten Kampf ist das eine andere Sache.
  19. Hart und weich, Spannung und Entspannung, langsam und schnell, alles in Verbindung mit der richtigen Atmung.
  20. Denke immer nach und versuche dich ständig an Neuem.

Funakoshi Gichin